Die GamesCom hat auch dieses Jahr in Köln wieder die neuesten Trends aufgezeigt, die auf die Spieler in den kommenden Monaten und Jahren zukommen. In Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft präsentierten die Unternehmen die neuen Fantasy Games für die Playstation 4 (Sony) und die xBox One (Microsoft), beide Konsolen können mit deutlich mehr Leistung für diese Spiele punkten. Die Animationen wurden realistischer, Wassertropfen, Grashalme, Licht und Wellen erscheinen inzwischen ebenso faszinierend realitätsnah wie Gesichter inklusive Mimik und Schweißtropfen auf der Stirn.
Gaming Trends
Unter den Trends für das Fantasy Gaming sind Jägerspiele wie „Evolve“ auszumachen, bei denen die Spieler in der Gruppe auf Monsterjagd gehen und sich martialischer Waffen bedienen, der Wechsel in verschiedene Rollen – auch in die eines Monsters – ist selbstverständlich möglich. Ein weiteres, sehr begehrtes Highlight auf der GamesCom war der Gruselschocker „The Evil Within“, vor dem die Fans zur Begutachtung Schlange standen. Der Spieler wird hier mit einem mysteriösen Unfall konfrontiert, von dem aus er in eine Albtraumwelt gelangt und sich freikämpfen muss. Diese Games erfordern sehr viel Rechenleistung, die wiederum die neuen Konsolen bieten.
Trend zu mobilen Games
Der Trend zu Games für das iPhone, iPad oder Android-Devices setzt sich ebenfalls ungebrochen fort, die Spiele stehen per App zur Verfügung. Der Markt differenziert sich in dieser Hinsicht aus: Auf der einen Seite wird nach wie vor mit Blockbuster-Mainstream-Spielen sehr viel Geld verdient, auf der anderen Seite gibt es immer mehr „Nischenspiele“, die scheinbar unaufwendig aufgebaut sind und sich auch an kleinere Zielgruppen richten, jedoch im einen oder anderen Fall zum Blockbuster werden könnten. Vorläufig stehen sie als rein mobile Fantasy-Games zur Verfügung, die Themen sind vielfältig. Bauernhofsimulationen sind ebenso zu finden wie Rätsel- und Knobelspiele oder reine Sport-Games. Dieses Marktsegment ist in den letzten beiden Jahren nach Angaben einiger Anbieter auf der GamesCom um 130 % gewachsen. Verdient wird bei diesen Mini-Games, die in der Grundversion stets kostenlos zur Verfügung stehen, mit virtuellen Gütern, die etwa ein Prozent der Gamer zukauft (also etwa einen neuen Traktor für den Bauernhof). Damit verdient die Branche Geld, auch wenn die Zukäufe rein finanziell wiederum nur im Centbereich liegen. Diesen Trend bei Fantasy-Games gibt es etwa seit 2010, er setzt sich 2014 ungebrochen fort.
Gamestrend 2014/2015: plattformübergreifende Spiele
Ein neuer Trend auf der GamesCom 2014 waren die plattformübergreifenden Spiele, die sich die Spieler vom PC auf das Tablet oder Handy ziehen können. Der Gamer fängt also daheim an zu spielen und kann das Game unterwegs fortsetzen. Das ruft Kritiker auf den Plan, die hier die Gefahr ausmachen, dass ein Spieler gänzlich und überall in seine Fantasiewelt versinkt, doch handelt es sich nicht im Grunde um dasselbe wie einen guten Roman, den ein Mensch auch in der U-Bahn weiterliest? Allerdings meldet im Fall der plattformübergreifenden Games auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ihre Bedenken an, sie sieht bei solchen Spielen ein hohes Suchtpotenzial gerade bei den rund 150.000 jugendlichen Deutschen zwischen 12 – 17 Jahren, die als anfällig gelten. Die Branche greift die Thematik auf und reagiert inzwischen teilweise mit Warnhinweisen, auch das gehört zu den Gaming Trends 2014/2015.
Trends 2014 bei speziellen Games
Da die Videospielbranche inzwischen bezüglich der Rentabilität und des Wachstums die Film- und Musikbranche toppt, werden viele Games immer weiter fortgeschrieben, wenn sie sich als Blockbuster erwiesen haben. Solche Blockbuster – etwa „Assassins Creed“ oder „Call of Duty“ – überschreiten teilweise am ersten Tag ihrer Erscheinung die Milliardengrenze im Umsatz. Diese Blockbuster sind auch nach wie vor die begehrtesten Games, den kostenlosen Browserspielen zum Trotz. Die Entwickler legen diese Hits immer wieder neu mit Untertiteln auf („Assassins: Creed Unity“, „Call of Duty – Advanced Warfare“) oder setzen einfach eine neue Jahreszahl unter den Titel, beispielsweise bei „Just Dance 2015“. Hinzu kommt nach wie vor das aufwendige Marketing für die Blockbuster, während die Hersteller bei den unaufwendigen Browserspielen zum Teil gänzlich darauf verzichten, so etwa bei den Smartphone-Hits „Quizduell“, „Angry Birds“ und „Flappy Bird“.