Wie wird unser Leben in der Zukunft aussehen? Zu erwarten ist, dass die digitale Revolution weiter voranschreitet. Die Menschen werden in den nächsten Jahren immer mehr alltägliche Tätigkeiten per Internet erledigen. Sie werden Geräte mit sich führen, die größer als die heutigen Handys sein werden, aber kleiner als ein Tabloid. Das Display muss eine gute Größe haben, das Gerät jedoch transportabel bleiben.
Trotz verstärkter digitaler Revolution werden Druckerzeugnisse überleben
Die täglichen News wird der Mensch der Zukunft verstärkt per Internetseiten suchen. Einige große Verlagshäuser, die mit vielen Querbeteiligungen arbeiten, könnten solche Seiten dem Leser zur Verfügung stellen. Sie werden allerdings mehr auf Bezahldienste, Bezahl-Abonnements und wirtschaftliche Kooperationsmodelle setzen müssen, um diese Dienste finanzieren zu können.
Zwar wird es weiterhin gedruckte Zeitungen und Zeitschriften geben. Doch es ist zu erwarten, dass sich nur wenige Printtitel durchsetzen werden. Vielleicht zwei überregionale Qualitätszeitungen von finanzkräftigen Zeitungshäusern (wahrscheinlich die Süddeutsche und die Frankfurter Allgemeine Zeitung) und eine überregionale Boulevardzeitung (wohl die Bild) wird es künftig geben.
Wahrscheinlich wenige Zeitschriften, die ein breites Spektrum abdecken, wie Spiegel und Stern, werden überleben und so einige Spezialzeitschriften, die Nischen besetzen (Modellflieger, Angler, Sportarten). Der Bildungsbürger und Berufskraftfahrer wird diese Printerzeugnisse weiterhin lesen wollen.
Künftig gestylte private statt geschäftliche Briefkästen
Daher wird am Haus der Zukunft noch ein Briefkasten hängen – nicht mehr an jedem Haus, aber an den meisten. Künftig werden Geschäftsbriefe durch sichere elektronische Post mit sicheren Signaturen ersetzt werden. Dafür sind Briefkästen nicht mehr nötig, wohl aber für die genannten Printtitel. Eine Zeitung, Zeitschrift oder ein Buch aus Papier kann nun einmal besser einen morgendlichen Kaffeefleck, Marmeladenrest oder gar den Sand am Urlaubsstrand überstehen als ein elektronisches Lesegerät (E-Reader).
Jedoch auch diese E-Reader werden künftig zunehmen und mit elektronischen Inhalten bestückt werden. Doch sind sie immer noch blendanfälliger als eine Zeitung oder Zeitschrift aus Papier, auch wenn das Display wie das gesamte Gerät technisch verbessert wird. Der geschäftliche Briefkasten wird meist verschwinden, denn die wenigen nötigen Druckerzeugnisse können beim Geschäftsinhaber, Pförtner oder der Sekretärin abgegeben werden, wenn auch zu späterer Stunde als bisher. Aber der private Briefkasten wird überleben, vielleicht etwa zwei Drittel der jetzigen.
Die Briefkastenproduzenten sollten sich also auf geringere Stückzahlen einstellen, aber auftragslos werden sie nicht werden. Sie sollten ihr Sortiment jedenfalls erweitern und mit ihrem Design immer mit der Zeit gehen. Denn die meisten Verbraucher der Zukunft werden an gestyltes, meist puristisches Design gewöhnt sein. Aber auch den Markt für gemütliches Design (Gusseisen o. ä.) wird es weiterhin geben, besonders für ältere Menschen. Aber völlig veraltetes Design wird es nur noch im Museum des 20. Jahrhunderts geben, das der Mensch des mittleren 21. Jahrhunderts verwundert betrachten wird: Design aus Omas Zeiten.
Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Fairness gefragt
Zu dieser Zeit werden die Rohstoffe und das Wasser knapper sein. Internationale Handelskonflikte mit scharfen Sanktionen bis hin zu Kriegen werden deshalb entstehen, falls nicht rechtzeitig umgesteuert wird. Es muss künftig nachhaltiger und ressourcenschonender produziert werden, auch durch die Briefkastenproduzenten. Es muss politisch fairer mit ärmeren Staaten verhandelt werden. Und diese Staaten der Dritten Welt müssen ökonomisch fairer behandelt werden.
Staaten wie China, Brasilien und Mexiko werden den wirtschaftlichen und politischen Status wie etwa zurzeit Italien und Spanien erreicht haben. Die arabischen Staaten, in denen die arabische Revolution in demokratischer Weise gegriffen hat, werden die neuen aufstrebenden Länder sein. Aber diverse Länder Schwarzafrikas, Asiens und Südamerikas werden weiterhin zur Dritten Welt gehören und entsprechend fair behandelt und einbezogen werden müssen. Anderenfalls drohen den entwickelten Staaten Migrationsprobleme ungeahnten Ausmaßes bis hin zu Kriegen.