Am Anfang war das Wort – der Roman „Herr der Ringe“ von J.R.R.Tolkien wurde 1954 und 1955 im englischen Original als dreiteiliges Buch veröffentlicht. Seitdem gilt dieses Buch als der Klassiker der Fantasy-Literatur und hat die Maßstäbe in diesem Genre erheblich hoch geschraubt.
„Der Herr der Ringe“ ist eines der bekanntesten und populärsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Es ist mindestens in 38 Sprachen übersetzt worden. Unbestritten ist, dass dieses Buch einen großen Einfluss auf die Fantasyliteratur, die Pen&Paper-Rollenspiele und Computergames, die Filmkunst und überhaupt auf die weltweite Kultur gehabt hat.
Für viele Filmschaffende galt Herr der Ringe als schlicht ergreifend unverfilmbar. Erst mit der Entwicklung der digitalen Spezialeffekte schien es endlich möglich zu sein. – Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson traute sich an die Umsetzung des Fantasy-Epos. Die Filmtrilogie wurde ein weltweiter Blockbuster.
Herr der Ringe – Fiktion wird Realität
Seit der Veröffentlichung von „Herr der Ringe“ gab und gibt es viele Leser, die in den Sog der Welt um die Mittelerde geraten sind. Auch außerhalb der Buchseiten wollten viele Fans den Gefährten gleich vom Auenland zum Schicksalsberg reisen. Es entstanden Gemeinschaften von Gleichgesinnten, die die Fiktion des Romans in der realen Welt nachspielten. Es wurden Waffen und Rüstungen nachgebaut. Viele Fans gingen soweit und erlernten sogar Quenya und Sindarin – Sprachen die von Tolkien extra für Herr der Ringe entwickelt wurden.
Die Mitglieder des Tolkien Fandoms spielen gern die beim Professor (wie sie J.R.R.Tolkien oft nennen) beschriebenen Ereignisse in Rollenspielen nach. Sie geben sich die Namen der handelnden Personen des Buches oder erdenken sich neue Namen, die den Sprachen der Welt Tolkiens entstammen. Sie bezeichnen sich selbst als die Vertreter der zauberhaften Völker, die bei Tolkien beschrieben sind: Elfen, Zwerge, Ents, Orks, Goblins, Hobbits etc. Oft erscheinen die Herr der Ringe Fans auf den Rollenspielen oder posieren in Verkleidung und Schminke, um ihr Alter Ego darzustellen.
In der Zeit des Internets vernetzen sich viele Herr der Ringe Fans und erweitern so die Fantasywelt um Mittelerde mit sogenannter Fanfiction. Es existiert zum Beispiel eine Seite, die nur allein dem Legolas Darsteller Orlando Bloom gewidmet ist, aber auch zahlreiche Webseiten auf denen Fans die Mittelerde mit neuen Geschichten bereichern, sich neue Helden ausdenken, Gedichte schreiben etc.