Browsergames sind inzwischen fast so alt wie das Internet selbst. Dabei beruht ihr Erfolg keineswegs auf beeindruckender Grafik oder unerreichter Komplexität; auch schnelle Reaktionen oder gar fortgeschrittene Fähigkeiten an der Tastatur werden meistens nicht benötigt. Für das Spielen eines Browsergames wird nicht mehr als ein PC mit Internetanschluss benötigt, der einen der gängigen Browser beinhaltet. Da keine spezielle Spielesoftware auf dem Rechner installiert werden muss, kann der Zugriff auf das Browsergames von jedem beliebigen Rechner ohne Vorbereitung erfolgen.
Diese Einfachheit ist es, die Browsergames zur perfekten Gelegenheit machen, von jedem Ort und zu jeder Zeit mal eben im Spiel vorbeizuschauen. Wie es Computerspiele im Generellen nun einmal so an sich haben, kann es allerdings auch bei Browsergames passieren, dass die Uhrzeit völlig aus den Augen gelassen wird.
Zeitdiebe oder Entspannung für zwischendurch?
Ob Browsergames nun Zeitdiebe wie zu hoher TV-Konsum sind, die den Spieler von wichtigen Dingen im echten Leben abhalten, oder bloß eine nette Beschäftigung zwischendurch, hängt weniger vom Browsergame als vom Spieler an sich ab. Während ein Großteil der Spieler von Browsergames ein gesundes Verhältnis zu dieser Beschäftigung pflegt, gibt es natürlich auch Extreme. Diese waren und sind natürlich vor allem bei den sehr beliebten Browsergames zu finden.
Das erste und vielleicht auch erfolgreichste Browsergame aller Zeiten, Planetarion aus dem Jahr 2000, konnte zu Spitzenzeiten 175.000 Spieler verzeichnen. Diese beeindruckende Zahl wurde bis heute nicht mehr von anderen Browsergames erreicht. Bei Planetarion ging es um den um den Aufbau, Ausbau und die Verteidigung eines galaktischen Imperiums, für dessen Überleben große Allianzen zwischen den Spielern wichtig waren. Da die Prozesse in Planetarion in Echtzeit abliefen, kam es nicht selten vor, dass Wecker auf eine bestimmte Uhrzeit mitten in der Nacht gestellt wurden, um zum Abschluss bestimmter Aktionen „vor Ort“ zu sein. Auch die Verteidigungsmaßnahmen gingen teilweise so weit, dass Telefonnummern ausgetauscht wurden, um im Falle eines feindlichen Angriffs zu jeder Tageszeit reagieren zu können.
Diesen Spielern standen natürlich viele Tausende gegenüber, die das Spiel bei weitem nicht ganz so ernst nahmen. Es bleibt also dabei: Browsergames sind verschieden, und die Spieler ebenfalls – es kommt immer bloß darauf an, was man daraus macht.
Aktuelle Trends sind Spiele wie Wewaii, das Strategiespiel „Dragosien – Land der Drachen“ oder – für alle, die sich zumindest virtuell im Rotlicht-Milieu austoben wollen – das „Nuttenspiel“. Letzteres wurde allerdings neben zahlreichen begeisterten Rückmeldungen auch bereits als geschmacklos bewertet.